Kaum ein Schriftsteller hat sich so intensiv mit der Musik auseinandergesetzt wie Hermann Hesse. Seine Gedanken über Musik und seine Seelenverwandtschaft mit der Musik gehören zum Inspirierensten das über Musik geschrieben wurde. Hermann Hesse kam über die Geige zur Musik und daher steht in diesem Literaturkonzert die Geige als Protagonistin im Mittelpunkt. Einige autobiographische Texte und Gedichte lassen uns erahnen welch innige Beziehung Hermann Hesse mit diesem Instrument verband. Als Konzertgänger konnte Hesse die Musik in all seinen Facetten erleben und beschrieb diese Erfahrungen in vielen Texten und Gedichten. Seine Beziehung zu den Komponisten seiner Zeit spiegelt sich in der Kurzgeschichte „Eine Sonate“ wieder und in dem regen brieflichen Austausch, den er mit einigen zeitgenössischen Komponisten wie Reger, Schoeck oder Busoni unterhielt.
Christine Wasgindt an der Violine und Christine Gerwig am Flügel bringen uns diese Beziehung Hesses zur Musik mit Werken von Mozart, Reger, Pärt und Clara Schumann näher. Mozart galt Hesse als einer seiner Lieblingskomponisten. An diesem Abend erklingt eine der großen Violinsonaten Mozarts, die B-Dur Sonate mit ihrem reichen Spektrum an Klangfarben. Clara Schumanns drei Romanzen, 3 kongeniale Stücke der Pianistin und Komponistin, die in diesem Jahr ihren 200. Geburtstag feiert, eröffnen romantische Klangwelten. Regers wunderschöne Miniaturen stehen für Hesses besondere Interesse an Musik zeitgenössischer Komponisten und stehen in unmittelbarer Beziehung zur Geschichte „Eine Sonate“ und Pärts archaische Klänge passen zu den Gedichten, in denen Hesse Gedanken zum Wesen der Musik ausdrückt.